Sollte es denn tatsächlich wieder zurückkehren, unser normales Leben? Ein Leben, in dem man sich trifft, umarmt, an einem Tisch in der Sonne sitzt mit Blick auf den Fluß und eine Tasse Kaffe bestellt? Die Gäste ohne Maske, sogar bei Durchquerung des Restaurants. Meine Kollegin und ich haben uns einfach mal so zur Begrüßung in der Öffetlichkeit umarmt, weil wir uns zwei Monate – bedingt durch Kurzarbeit – nicht gesehen haben. Keine Ahnung, ob das nun eigentlich unter Androhung von Verbannung oder Kerker verboten ist – es war einfach gut.
Der von der Servicekraft erbetene Vorgang zur Erfassung unserer Daten hat uns klar überfordert – man stellte uns eine Karte mit QR-Code zum Scannen vor die Nase mit der Aufforderung, diese Sache in Angriff zu nehmen. Wie meine Söhne – Gastronomieprofis – mir im Nachhinein versicherten, weiß derzeit kaum jemand mit dieser Art zur Erfassung der Kontakdaten umzugehen. Gut zu wissen, dass man mit Unwissenheit nicht alleine auf der Welt ist. Das Scannen vom QR-Code zur Weiterleitung auf die Website oder App der Location ist grundsätzlich ein guter Ansatz. Das Desinfizieren der Speisekarten entfällt damit schon mal, eine Ansteckungsgefahr weniger. Allerdings müssen sich die Mitarbeiter im Service der Aufgabe stellen, vielen Gästen die Handhabung des QR-Codes zu erklären – vor allem in den Restaurants, deren Haupt-Zielgruppe wir ältere Herrschaften sind. Aber wir sollten dies wie viele andere Lockerungs-Einschränkungen nicht zu kritisch sehen. Die Alternative ist hinreichend bekannt – und das wollen wir doch nicht, oder? Übrigens haben wir beiden Mädels nichts gescannt und es wurde auch nie wieder nachgefragt.
Es war ein kurzes Zwischenspiel am guten alten Vater Rhein. Die Sonne und das Schwätzen hat uns gut getan, auch wenn wir nicht vergessen konnten, warum wir mitten unter der Woche am hellichten Tag Zeit hatten, uns den Wind um die Nasen wehen zu lassen. Beide hätten wir lieber an unseren Schreibtischen im Büro gesessen!
No Comments