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Ostern haben wir über viele Jahre hinweg im größeren Kreis gefeiert. Zum Brunch geladen wurden Freunde und Familie, der in der Regel morgens um elf Uhr begann und irgendwann in den Abendstunden endete. Jeder hat zu essen und trinken beigesteuert. Das harmlos weich gekochte Hühnerei mit frisch aufgebackenen Brötchen, Räucherlachs und Sekt eröffnete das Fest. Die Kinder begaben sich noch davor auf Beutezug. Ostereier, Hasen und andere versteckte Leckereien wurden in Windeseile gesucht und gefunden. Gerne haben wir sie aufgrund des dabei einsetzenden Staubsaugereffekts liebevoll mit Elise der Ameisenbärin verglichen. Wer erinnert sich an diese Dame?
Während die Kids die faire Aufteilung der Süßigkeiten diskutierten, sind wir Erwachsenen vom Sekt über Kaffee zu Wein oder auch mal dem einen oder anderen Cocktail übergegangen. Polnischer Kartoffelsalat, von den Schwiegereltern eingelegte Heringe und gefüllte Eier wurden von einm kleinen Wodka begleitet. Kuchen riefen mehr Kaffee auf den Plan, im Backofen schmorte ein Braten, Suppe köchelte auf dem Herd. So ein Ostertag war lang und die Gefahr groß, dass das Essen ausgehen könnte. Es wurde geredet, gelacht und auch mal gestritten. Verliert nicht immer jemand an Feiertagen die Nerven? Spaß hat es gemacht!
Leider habe ich – oder finde sie derzeit nicht – Bilder von unseren Osterfesten. Auch Bilder aus meiner Kindheit habe ich nicht, kann mich aber an eins zum Thema erinnern. Als es aufgenommen wurde, muss ich um die drei gewesen sein. Klein, noch blond, mit Körbchen zum Sammeln, hochkonzentriert, Lichtwiese. Der Darmstädter Osterhase ohne Garten versteckte in den 50er Jahren die Eier auf der Lichtwiese. Meine Eltern haben mir erzählt, dass damals mein Vater vor mir herging, Eier und Hasen versteckte, mich sie finden ließ, danach heimlich wieder aus besagtem Körbchen entwendete und erneut versteckte. Bei einer Dreijährigen mag das zulässig sein. Fraglich ist, ob ich mit diesem Trick bei den Jungs durchgekommen wäre…
Ostern war dieses Jahr so ganz anders. Zum einen lag es daran, dass die Jungs nicht dabei waren, zum anderen an eingeschränkten Kontaktmöglichkeiten. Wir haben die letzten Wochenenden aufgrund von Familiengeburtstagen viel Zeit zusammen verbracht. Es war also in Ordnung, dass jeder etwas für sich geplant hat.
Unser Plan umfasste einen kleinen Brunch, natürlich an die Regeln des Corona-Ungeheuers angepasst, reich gedeckt und köstlich. Austern und Champagner zur Eröffnung. Was kann es Besseres geben? Mein Mann und ich haben uns zum ersten Mal, seit seine Mama nicht mehr bei uns ist, an einen polnischen Kartoffelsalat – oder Gemüsesalat – gewagt. Gut ist er geworden. Die perfekte Beilage zu selbst gebeiztem Lachs und wunderbarem Roastbeef, das in Begleitung verschiedener Dips und Saucen von unseren Gästen beigesteuert wurde. Auch einen feinen Mandelkuchen haben sie gebacken und mitgebracht
Und nun trat Murphys Gesetz in Kraft!
‚Anything that can go wrong will go wrong‘
‚Alles, was schiefgehen kann, wird auch schiefgehen‘
Bei unseren Bemühungen, diesen Kuchen aus der Form zu lösen, wurde er in zwei Teile zerlegt, ein Ober- und ein Unterteil. Ich fürchte, ich war daran nicht unmaßgeblich beteiligt. Er wurde zusammengesetzt und mit Puderzucker geschminkt. Bei meinem gedeckten Apfelkuchen mit Florentinerguß wurde es noch schlimmer. Der Rand der Springform war defekt und ließ sich nicht mehr öffnen. Zucker und Honig verbanden sich mit der Backform innig und nichts ging mehr – außer den Kuchen mit dem Löffel aus der Form zu kratzen. Die Darreichungsform war gewöhnungsbedürftig, der Geschmack beider Kuchen köstlich.
Was wären Feiertag ohne diese Pannen? Schön war es trotzdem!
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