Tagesablauf
In meinem Blogdebüt vergangene Woche habe ich bereits erwähnt, dass meine Menschenfrau ständig darüber redet, ich hätte eine eingebaute Uhr und würde sicher bald auch noch klingeln. Inzwischen weiß ich, was sie damit meint. Lächerlich!
Ich bin keine Uhr, ich klingel auch nicht. Meine Sinne lassen mich wissen, was wann getan werden muss. Wenn ich hungrig bin, brauche ich ich Nahrung. Es mag draußen hell oder dunkel sein. Ein Beispiel: ich schlafe im Haus, wache auf und mein Bauch ist leer. Also bitte ich meine Menschen – manchmal muss ich sie wecken – mich zu füttern. Ich ziehe es vor, meine Mahlzeiten im Garten zu mir zu nehmen. Sie wissen das inzwischen und lassen mich hinaus und bringen mir meinen gefüllten Napf. Sie schließen die Tür hinter mir und die Lichter im Haus gehen wieder aus. Ich vermute, sie schlafen weiter, bis dieses komische Ding Krach macht, mit dem die Menschenfrau mich vergleicht.
Ich bin jetzt richtig wach, gestärkt und kann mich um mein Revier kümmern. Wenn alles inspiziert ist und die anderen Katzen in ihre Schranken verwiesen sind, gehe ich heim. Inzischen ist es hell und die Menschen auf den Beinen. Ich bitte um weitere kleine Morgenmahlzeit und begebe mich dann zu einem meiner Lieblingsplätze im Haus für ein Nickerchen. Ich bevorzuge das Zimmer von dem Menschenmann mit den weißen Haaren und dem weißen Bart, der hier auch wohnt. Bei meiner Menschenfrau schlafe ich tagsüber manchmal auf dem Bett oder in meinem Kratzbaum. Wenn sie da ist, habe ich aber nicht soviel Ruhe wie bei dem alten Herren. Sie streichelt mich oder fuchtelt mit einem Etwas vor mir herum, mit dem sie immer Bilder von mir machen will. Keine Ahnung, was sie damit meint.
Das Wachwerden nach dieser Ruhephase lasse ich langsam angehen. Gerne mit Fellpflege. Ein schwarzes, glänzendes Fell wie das meine erfordert Zuwendung. Außerdem kann ich dabei gut meinen weiteren Tagesplan überdenken. Als nächstes suche ich einen der Zweibeiner, der sich um meine Befürfnisse zu kümmern hat. Und dann ab ins Revier. Bei Einbruch der Dunkelheit schaue ich kurz im Haus vorbei, schnappe noch ein Häppchen und bin wieder weg. Bis mein Menschenmann mich ruft, um die Nacht zuhause zu verbringen. Ich fühle, dass er sich Sorgen macht, wenn ich nachts unterwegs bin. Ich bin doch eine Katze, wir lieben die Nacht! Aber um ehrlich zu sein: es ist auch schön, sicher schlafen zu können.
Mein Leben als Freigänger ist herrlich. Ein sicheres Zuhause und Abenteuer, wenn man sie sucht!
Nächste Woche wird es um den richtigen Umgang mit einem Kater wie mir gehen. Bis dann.
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