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Sybellacami

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Von Haseln und Elstern

Die Hasel in unserem Garten ist ein prachtvoller Baum. Ein Schmuckstück, das bereits über sieben Meter hoch ist. Die Nachbarn haben sich bisher nicht beschwert, nur gebeten einige Äste zu beschneiden, die an den Fensterscheiben gekratzt haben. Ansonsten darf sie wachsen und zusammen mit dem kleinen Teich und einer Mirabelle unsere grüne Oase verzaubern. Reiche Früchte trägt sie, unsere Hasel. Die sie im Herbst gewissenhaft über das Gelände verteilt, so dass überall kleine Haselbüsche wachsen. Die Nüsse sind klein, schmecken sehr gut und lassen sich so schwer schälen, dass der Großteil der Ernte bei Freunden landet, die von Eichhörnchen besucht werden. Bei uns lässt sich nämlich keiner der kleinen Nager blicken.

Unsere Hasel steht vor meinem Fenster. Sie dient Elstern und Tauben als Schlafplatz, schon seit einigen Jahren. Noch vor der Abenddämmerung beziehen unsere gefiederten Freunde ihre Plätze. Die Elstern nehmen das Dinner an den Schälchen mit Katzenfutter ein, wo die Tauben zu Abend essen, kann ich nicht sagen. Das Katzenfutter schmeckt den Schwarzweißen wohl, denn bisher haben uns keine Beschwerden erreicht. Wahrscheinlich sind sie nicht wählerisch, im Gegensatz zu unserem komplett schwarzen Mitbewohner. Black ist verantwortlich für die Reste in den Näpfen. Aber wie schon mehrmals erwähnt, gibt er gerne den Gastgeber.

So ein Schlafbaum bringt allerings auch Nachteile mit sich. Zum einen benutzen Vögel bekanntlich keine Toilette, so sieht es morgens dann auch aus. Bank, Stühle und Glastisch stehen genau in der Schusslinie. Zum anderen ist es laut. Natürlich erreicht der Krach in den Morgenstunden seinen Höhepunkt, es kann aber auch mitten in der Nacht zum Tumult kommen. Keine Ahnung, ob die Elstern sich streiten oder ganz einfach schlecht träumen oder beides zusammen kommt: man wird schon wach davon. Und diese Vögel haben keine schönen Stimmen! Das Spektakel hätte unsere Jungs in ihren Teeniezeiten auf jeden Fall dazu veranlasst, den Baum zu fällen.

Die Täubchen sind angehmer, sie übernehmen bei Tagesanbruch eine Art sanft gurrenden Weckdienst.

Obwohl Katzen eigentlich keine Chance haben, in die höheren Regionen der Hasel zu klettern, dient sie bei uns nicht als Nistbaum. Vielleicht stehen die Häuser zu dicht zusammen oder die Gärten sind zu klein, so dass sich die Vögel nicht sicher vor Menschen fühlen. Um so interessanter war es die Bemühungen einer Elster in diesem Jahr zu beobachten, die versuchte, in den dünnen oberen Ästen ein Nest zu bauen. Halbherzig, muss ich hinzufügen. Das Gebilde ließ zwar ein Nest erahnen, aber so recht ging es nicht voran. Eine zweite Elster, ich vermute das Weibchen, inspizierte ab und an die Bauarbeiten. Vielleicht war sie von den architektonischen Fähigkeiten ihres Partners nicht überzeugt, oder der Platz der Immobilie sagte ihr nicht zu. Jedenfalls erscholl irgendwann – natürlich mitten in der Nacht – ein Riesengezeter und am nächsten Morgen war von der Baustelle nichts mehr zu sehen. Die Überreste hat mein Mann unter dem Baum gefunden. Welch ein Drama mag sich wohl abgespielt haben? Zumindest müssen wir keine aus dem Nest gefallenen Jungtiere aufsammeln, vor dem Ertrinken oder aus den Fängen unserer Furie retten.

Und unsere Hasel ist jetzt wieder nur ein Schlafbaum.

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Zipperlein oder jünger wird man nicht

Pünktlich an meinem 66. Geburtstag hat es mich im Knie erwischt. Da gehe ich beschwingt die Treppe hinunter, beschäftigt mit Vorbereitungen für den Weihnachtsabend (wo ich doch ein Christkind bin) und spüre einen kleinen gemeinen Schmerz im Knie. Viel dabei gedacht habe ich mir nicht, schließlich habe ich seit geraumer Zeit Gelenkprobleme – Fuß, Daumengelenk, was halt so anfällt. Mit Verschleißerscheinungen muss und kann man leben. Das eine oder andere Wehwehchen ist auch wieder von alleine verschwunden. So die Hoffnung und Erwartung. An dieser Stelle sei zu erwähnen, dass ich nur im äußersten Notfall zum Arzt gehe. Meiner Meinung nach finden Ärzte immer etwas.

Das Problem hat sich allerdings nicht in Luft aufgelöst. Das Knie ist geschwollen. Hinknien und auf den Boden setzen ist zu vermeiden – vermutlich würde ich nie wieder hochkommen. Yoga auf der Matte entfällt also. Ich habe mir dafür einige Übungen herausgesucht, die ich sitzend ausführen kann. Ins Auto ein- und aussteigen ist nur gleichzeitig mit beiden Beinen möglich – jede seitliche Bewegung möchte das Knie nicht. Gut, dass mich bisher niemand zugeparkt hat. Ich muss mich auf den Sessellehnen abstützen, um aufstehen zu können. Längeres Laufen und Stehen muss mit Schmerzgel unterstützt werden. Rennen geht schon mal gar nicht mehr. Kollegen stellen immer wieder fest, dass ich mich nicht besonders harmonisch bewege.

Kein Dauerzustand!

Gestern war ich beim Orthopäden. Und natürlich stelle ich mir die Frage: warum nicht früher? Innerhalb von eineinhalb Stunden war ich wieder draußen, einschließlich Röntgenaufnahmen. Die Praxis in Mainz ist geradezu traumhaft organisiert. Und es stellte sich heraus: nichts Schlimmes, nichts Dramatisches. Nichts, was nicht wieder wie vorher werden kann. Behandlung der Entzündung mit Medikamenten und zur Wiederherstellung der Beweglichkeit und Belastbarkeit Physiotherapie. Im Augenblick besteht die Herausforderung darin, Termine für die Physio zu bekommen. Auf einer Warteliste stehe ich schon mal. Ein Omchen am Rollator werde ich jedenfalls noch nicht!

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Ich bin’s-Blacky


Black is back!

Hi Leute. Da letztens eine Freundin meiner Menschenfrau nachgefragt hat, ob ich meinen Blog noch schreibe, melde ich mich zurück. Danke Line, dass Du mich vermisst!

Ich habe ein gutes Leben hier. Ich kann kommen und gehen, wann ich will – sofern ich die Zweibeiner dazu bekomme, mir die Türen zu öffnen. Klappt soweit! Ich habe mein Revier, das ich kontrollieren muss und glaubt mir: das erfordert meine volle Aufmerksamkeit und kostet mich viel Kraft. Könnt Ihr Menschen Euch gar nicht vorstellen. Ungestörte und erholsame Schläfchen im Haus, bei Tag und Nacht, stellen mich wieder auf meine Pfoten für weitere Aufgaben. In diesen Stunden kann ich keine Störungen gebrauchen – weder von Mensch noch von Tier!

Meistens ist es ruhig hier im Haus, ganz nach meinem Geschmack. Ich bevorzuge es, mit meinen Menschen alleine zu sein. Ich meine, ich habe mir diesen Haushalt nicht ausschließlich deswegen ausgesucht, weil mich das entzückende Katzenmädchen Bella eingeladen hat. Hier habe ich Ruhe gefunden. Gestört wird diese Ruhe von den beiden großen Kerle, die hier ab und an auftauchen und auch schon mal einige Tage und Nächte bleiben – für meinen Geschmack immer viel zu lange. Meine Menschen freuen sich immer, wenn sie da sind. Die beiden sind wohl ihr Nachwuchs, wird doch von Söhnen und meinen Brüdern gesprochen. Wo, bitte schön, sind die Schnurrbarthaare?

Ich vermute, die beiden Menschenjungen mögen mich, wenn auch ich den Umgang mit mir als respektlos bezeichnen möchte. Vor allem der, den sie Max nennen, neigt dazu mich zu schnappen, auf den Rücken zu drehen und mich ungefragt zu streicheln. Offenbar nimmt er meine Krallen nicht ernst! Gut ja, ich gebe zu: er hat sich auch schon richtig um mich gekümmer, gefüttert und so. Also den Dosen- und Türöffner gegeben, als meine beiden Menschen es gewagt haben, für einige Zeit zu verschwinden. Für mich kein Grund, zutraulich zu werden.

Mein Menschenmann hat unlängst eine schlimme Geschichte erzählt, die mich noch immer sehr beunruhigt. Er hatte einen Traum. In diesem Traum habe ich eine junge Katze nach Hause gebracht. Er hatte diesen Traum, wie er sagt, bereits zum zweiten Mal. Was soll das denn? Ich denke nicht im Traum daran, andere Katzen anzuschleppen. Welpen schon mal gar nicht. Unschönes wird berichtet: sie krabbeln auf einem herum, beißen in die Ohren und in den Schwanz und fressen die Näpfe leer. Sollten meine Menschen auf diesen Gedanken kommen – nun, SIE kennen meine Krallen!

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Urlaub, wirklich?

Erstens kommt es anders, zweitens als man denkt

Ferien zu Hause haben auch etwas. Soll ja ein neuer, durchaus nützlicher Trend sein. In unserem Fall nicht auf Balkonien, sondern immerhin auf Terrassien. Zum einen gibt es immer Dinge zu erledigen, zu denen man sonst nicht kommt: ausmisten, streichen, solche Sachen. Zum anderen gibt es Dinge, die man gerne tun möchte. Hobbys: schreiben, malen, einfach kreativ sein.

Für diese zwei Wochen jetzt im Juni habe ich mir eine Schönwetterperiode ausgesucht.
Na ja, eigentlich ist es schon eine Hitzewelle. Im Augenblick sind es an die 30 Grad da draußen, verbunden mit einer drückenden Schwüle. Schön ist es trotzdem: alle Türen und Fenster sind geöffnet. Wieviel mehr Wohnraum plötzlich vorhanden ist! Der Kater zeigt sich nur alle paar Stunden. Vorzugsweise wenn wir uns im Garten aufhalten und unsere Backgammon-Schlachten schlagen. Er legt sich zu uns, fordert irgendwann eine Mahlzeit ein und verschwindet wieder. Bestimmt hat er irgendwo ein kühles Plätzchen gefunden.

Er möchte uns einen Gefallen tun

Schattig mit Überblick

Im Januar also habe ich diese beiden Wochen festgelegt. Und bisher nur einen Bruchteil meiner Pläne in die Tat umgesetzt. Allerdings ist das nicht ausschließlich meiner nur schwach entwickelten Disziplin geschuldet, sondern auch der Tatsache, dass es in unserer Familie einen Todesfall gab und die Beisetzung vor einigen Tagen stattfand. Ein Ereignis, das man sich nicht wünscht und das nicht innerhalb eines Tages abzuwickeln ist. Tage der Vorbereitung, der Tag als solches und die folgenden Tage zur Erholung. Wir haben ein Familiengrab auf dem Alten Friedhof in Darmstadt, seit rund hundertzwanzig Jahren im Besitz meiner Familie mütterlicherseits. Wie der Name verrät, ein Friedhof mit vielen alten Bäumen und zum Teil noch älteren Grabstätten, geschmückt mit verwitterten Steinen. Schön, soweit ein solcher Ort dies sein kann. Schattig und friedlich. Und die Darmstädter, die dort liegen und zu ihren Lebzeiten Fans der Lilien – SV Darmstadt 98 – waren, können ab und an sogar den Tumult im Stadion am Böllenfalltor hören.

Als kleines Kind habe ich mit Eltern und Großmutter ganz in der Nähe des Friedhofs gewohnt, in der Inselstraße. Meine Oma war es , die mich dort spazieren geführt hat. Eichhörnchen haben wir gefüttert. Daran kann ich mich gut erinnern. Derzeit wohnt einer unserer Söhne mit seiner Freundin auch nur ein paar Straßen entfernt. Auch dort gibt es Eichhörnchen. Die Familie bleibt dieser Ecke in Darmstadt wohl verbunden. Und teilt sich die Grabstätte nun auch mit der Familie meines Mannes. Die Mitglieder der Familien haben sich das so sicher nicht gedacht. Sollten dort bei Vollmond Geisterzusammenkünfte stattfinden, werden diese wohl nicht ausschließlich friedlich verlaufen…

Ruhestatt für alle

Nach der Beisetzungszeremonie haben wir die Trauergäste zu einer Abschiedsparty bei uns zu Hause geladen. Ja, Party. Wir haben uns bewußt gegen Begriffe wie Trauerfeier oder – noch schlimmer – Leichenschmaus entschieden. Gemeinsam mit Freunden sollte gegessen, getrunken, erzählt und gelacht werden. Ich glaube, es war eine gelungene Feier! Mein Schwiegervater hätte Gefallen daran gefunden, vor allem auch an dem einen oder anderen Gläschen, das in Gedenken an ihn geleert wurde. Helmut, Du bist wieder in den Händen von Christel, die darauf achtet, dass Du Dich ’nicht verstellst‘.

Helmut Wittstock mit Sohn und Enkeln

Nun, ein paar freie Tage habe ich noch frei, wenn auch überschattet von einem weiteren Todesfall in der unmittelbaren Nachbarschaft, ein freundschaftliches Verhältnis ‚über und am Zaun‘. Natürlich finden auch direkte Treffen statt, aber so manches Stück Kuchen wechselt eben auch einfach mal übern Zaun die Seiten. Chris, möge eisgekühlte Cola für Dich bereitstehen.

Vielleicht sollte ich meinen Urlaub im August absagen. Aber ich bin ja nicht abergläubig.

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Ich bin's - Blacky

Ich bin’s – Blacky

Ich bin’s – Blacky

Futter
(Dieser Beitrag enthält unbeauftragte und unbezahlte Werbung)

Ich bin nicht anspruchsvoll, wenn es um mein Futter geht.
Meine Näpfe sollten regelmäßig und natürlich immer dann gefüllt werden, wenn ich es erwarte. Menschen wissen einfach nicht, wie schnell wir Katzen vom Hungertod bedroht sind. Ich meine – und da werden mir meine Artgenossen zustimmen – zwei Stunden zwischen den Mahlzeiten sind eigentlich das Äußerste,was uns zugemutet werden kann. Klappt soweit!

Im Haus findet Ihr meine Futterstelle in der Küche, schön geschützt und warm. Neben einem Napf für das gute Zeug in Gelee stehen dort auch immer Schalen mit Wasser und Trockenfutter und manchmal auch etwas besondere Milch für mich bereit. Auch wenn das ein sicheres Plätzchen ist, ziehe ich es noch immer vor, meine Mahlzeiten auf der Terrasse zu mir zu nehmen (alte Gewohnheit aus schlechten Zeiten). Draußen schmeckt es mir besser. Ich habe mein Revier im Auge und kann zudem als großzügiger Hausherr auftreten, der sein Essen teilt. Ok, ok, ich teile die Reste, also das, was ich nicht mehr mag. Schließlich habe ich es nicht nötig, auch noch den kleinsten Krümel aus dem Schälchen zu lecken. Wirkt so verfressen! Darum kümmern sich dann andere Gartenbewohner wie Igel, Schnecken und Elstern. Bei anderen Katzen hört meine Gastfreundschaft allerdings auf.

Zurück zum Nahrungsangebot. Wie bereits erwähnt, bin ich weder anspruchsvoll noch verwöhnt. Ich mag nur eine bestimmte Sorte: die in kleinen Tüten, auf denen diese alberne schwarz-weiße Katze abgebildet ist. Schaut mal auf das Bild:

Auch hier gilt es für die Menschen, Regeln einzuhalten. Morgens bekomme ich grundsätzlich, oft von meiner Menschenfrau, das gelbe Päckchen. Hühnchen! Der richtige Start in den Tag. Hase, Rind und Lamm werden locker über den Tag verteilt. Gegen Abend auf jeden Fall Rind, also rot! Lamm mag ich eher nicht. Meine Menschen versuchen immer mal wieder, mir andere Futtersorten anzubieten. Ohne Erfolg, ich will meine Tütchen! Bisher mochte ich auch überhaupt kein Menschenfutter. Inzwischen muss ich zugeben, dass da ein paar leckere Sachen zu haben sind. Gegen eine Zungenspitze Kalbsleberwurst ist nichts einzuwenden. Ganz im Gegenteil! Ein Stückchen warme Wurst ist auch nicht schlecht. Und richtig lecker wird es bei rotem Fleisch. Roh!

Aber auf die Stufe dieser kleinen Katzendame, die vor mir hier gelebt, mich in die Familie eingeführt und einfach alles gefressen hat, werde ich mich nicht begeben:

Gräten? Wie kann man nur?

Niemals!

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Ich bin’s – Blacky

Ich bin’s – Blacky

Revierkontrolle

Ein Kater wie ich hat alle Pfoten damit zu tun, sein Revier zu kontrollieren. Wie groß dieses tatsächlich ist, wissen meine Menschen nicht. Müssen sie auch nicht. Sie würden sich nur Sorgen machen, wenn sie wüssten, wie weit ich mich manchmal von zu Hause fortbewege, welche Wege ich zurücklege. Ab und an erwähnen sie Dinger an Halsbändern, die sie mir umhängen könnten um dann später zu sehen, wo ich überall herumstreune. Das fehlte gerade noch. Sie würden mich wahrscheinlich nie wieder nach draußen lassen. Und überhaupt: ich streune nicht, ich arbeite!

Es ist nicht zu fassen, wieviele Katzen hier ihr Unwesen treiben und mir das Leben erschweren. Gibt es keine anderen Menschenorte mit guten Lebensbedingungen für meine Artgenossen? Na ja, um ehrlich zu sein: was wäre ein Katerleben ohne Rivalen? Nur zu nahe an mein Zuhause darf ich sie nicht lassen. Bin ich zu nachlässig, hängen sie sofort auf meinem Grundstück herum und hoffen auf Futter. Vor allem ein Männchen ist nicht zu unterschätzen. Ein Angeber mit viel Fell in schwarz und weiss und einem Schwanz, mit dem man Staub wischen könnte. Meine Menschenfrau hält ihn für eine Schönheit, ich finde, er sieht albern aus. Ganz schlimm wird es, wenn er so einen kleinen bellenden Vierbeiner, den er als seinen Freund bezeichnet, auf Spaziergängen begleitet. Hund und Freund! Wie tief kann ein Kater sinken?

Allerdings besteht der Bursche nicht nur aus Pelz, er ist deutlich größer als ich und ziemlich kräftig. Prügeleien mit ihm sollten also vermieden werden. Aber da er nicht der Schnellste ist – in jeder Beziehung, falls ihr versteht, was ich meine – klappt das ganz gut. Bis meine guten Ratschläge das Weite zu suchen,wenn ihm sein Fell lieb und teuer ist, bei ihm ankommen bin ich schon weg. Bisher jedenfalls!

Um Haus und Garten im Auge zu behalten, empfehlen sich also gute Aussichtspunkte. Fenster eignen sich sehr gut, vor allem, wenn die Fensterbank schön warm ist. Der Schuppen im Garten und die Zäune ermöglichen mir den Blick auf meine Grundstücke und einen kleinen Teil der Strasse.

Der Hit ist das Blechding vor meinem Haus mit dem bequemen Dach aus schwarzem Stoff. Wenn ich darauf kauere, werde ich in der Nacht eins mit der Dunkelheit. Menschen nehmen mich nicht wahr, Hunde haben Angst vor etwas Unheimlichem, das sie beobachtet. Nur meine Menschenfrau behauptet natürlich wieder etwas anderes und bittet mich darum, dieses Bild zu zeigen, auf dem meine Ohren zu sehen sind. Ein ganz miserables Bild übrigens. Aber das kommt davon, wenn sie mir hinterhältig auflauert:

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Ostseestrand

(Der Beitrag enthält unbeauftragte und unbezahlte Werbung)

Schon zweimal hat hat es uns in diesem Jahr an die Ostsee verschlagen. Das erste Mal anlässlich unseres Hochzeitstages im Mai und im Rahmen unseres Sommerurlaubs im Juli.

Beginnen wir mit unserem Hochzeitstag. Der fünfundvierzigste sollte angemessen gefeiert werden. Uns stand nicht der Sinn nach einer weiteren Schlacht in der heimischen Küche, sondern nach Wellness und Abwechslung. Sechshundert Kilometer schienen uns angemessen für ein verlängertes Wochenende und somit setzten wir uns freitagmorgens ins Auto und fanden uns um die Mittagszeit bereits am Ziel unserer Wünsche wieder. Das Landhaus Carstens kennen wir seit vielen Jahren. Direkt an der Strandpromenade von Timmendorfer Strand gelegen, ausgestattet mit einem schönem Spa-Bereich, ist es der ideale Ausgangspunkt für einige Tage Ostsee. Ein hübsches Zimmer mit Balkon und Seeblick erwartete uns, dekoriert mit einem Herz aus Handtuch-Schwänen, einer roten Rose für mich (von meinem Mann) und Champagner auf Eis (für uns beide). Mitunter klappt der Service nicht immer. Eins der Gläser gab leider noch Hinweise auf die bevorzugte Lippenstiftfarbe der Vorbenutzerin. Kann passieren. Nach angemessener Zeit fand ein frisch poliertes Glas seinen Weg zu uns und wir konnten nun endlich mit dem noch gekühlten Champagner auf unser Jubiläum anstoßen. Den restlichen Tag verbrachten wir mit einem langen Strandspaziergang, Kaffee und Kuchen auf der, im Moment einzigen, Seebrücke in Timmendorf und Besuch des Spas.

An dieser Stelle möchte ich erwähnen, dass die Küche des Hotels sehr gut ist und das Essen am Abend unsere Erwartungen sogar noch übertroffen hat:

Strandspaziergänge standen in diesen drei Tagen ganz oben auf der Liste. Am Meer entlang zu wandern, ist eindeutig unterhaltsamer und aufregender als ein Gang ums Feld bei uns zu Hause. Man hat etwas von der See, auch wenn es zum Schwimmen – für uns Landratten zumindest – noch zu ungemütlich war. Einige Unerschrockene oder Abgehärtete waren tatsächlich in den Fluten. Ich für meinen Teil habe den direkten Kontakt mit dem erfrischenden Nass auf meine Füße beschränkt.

Eine Küstenrundfahrt per Schiff am Samstag wurde mit einem superfrischen und leckeren Matjesbrötchen im Fischereihafen von Niendorf abgerundet – Seeluft macht schließlich hungrig! Mit Meeresgetier ging es auch am Abend weiter. Diesmal aber nicht in gediegener Hotelatmosphäre, sondern mitten im Geschehen. Die Garnelen beim Edelimbiss GOSCH in Timmendorf waren hervorragend. Und für Unterhaltung war ebenfalls gesorgt. Die Tische und Strandkörbe von GOSCH stehen rechts und links der Fußgängerzone und ermöglichen einen ungehinderten Blick auf zahlreiche Gäste, Passanten – und Möven. Letztere erwiesen sich als Feinschmecker und nahmen gerne, was so von den Tellern fiel. War auf dem Boden das Angebot zu gering, wurde auch schon mal auf den Tischen nachgesehen.

Der Vogel ist echt!

Ja und am Sonntag Morgen ging es auch schon wieder nach Hause. Ein gelungener Hochzeitstag und ein tolles Wochenende.

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Abendliche Eindrücke

Home Office hat aus mir eine Stubenhockerin gemacht.

Zugegeben: auch zu Bürozeiten habe ich die Mittagspause eher selten genutzt, einen richtigen Spaziergang zu unternehmen. Aber zumindest war doch mal ein kurzer Gang ins nahe gelegene Einkaufsgebiet drin. Heute nutze ich die Pause dazu, Haushaltsmaschinen aus- und wieder einzuräumen, der Bügelwäsche zu Leibe zu rücken, die Küche zu putzen, den Staubsauger zu schwingen oder Fensterscheiben in einen durchsichtigen Zustand zu bringen. Alles schön und wichtig und ja, viele Arbeiten werden erledigt und warten nicht abends auf mich. Einen guten Dienst erweise ich mir damit nicht. Eine Katze muss nicht Gassi geführt werden, also bleibe ich im Haus und wurschtele hier herum. Da Bewegung aber sein muß und ich morgens eher geringe Lust auf die Außenwelt verspüre, versuche ich nun die Abendstunden zu nutzen. Nach dem Essen ist das sicher keine schlechte Idee!

Vorgestern Abend bin ich aus einer Laune heraus zu einem Ort gegangen, den ich seit unserem Umzug eher versuche zu meiden. Auf halber Strecke wollte ich die Richtung ändern, wollte mir das eigentlich nicht geben. In den Anblick eines Vorgartens mit Fliegenpilzfiguren vertieft, habe ich mich selbst dazu überredet die paar Meter noch in Angriff zu nehmen und meinen inneren Frieden für diesen Abend über einen Gartenzaun zu hängen. Ich muss infolge einen leicht verrückten Anblock geboten haben: eine vom Sturm zerzauste Figur, auf der gegenüberliegenden Straßenseite stehend und Haus und Garten der Begierde anstarrend. Das Haus war hell erleuchtet, auf der Terrasse saßen – warum auch immer bei diesem stürmigen Wetter – einige Männer. Einer von ihnen stand auf und starrte seinerseits zu mir herüber. Okay, das war der Zeitpunkt den Heimweg anzutreten. Was hatte ich denn erwartet? Ein verlassenes, dunkles Gebäude? Die Geister von der Mutter meines Mannes und einer unserer Katzen? Die eine dort gestorben, die andere dort begraben …

Unterwegs habe ich mein Handy in meiner Tasche fest umklammert, einfach um mich an irgendetwas festzuhalten. Prompt führte das zu einem typischen Hosentaschenanruf. Die damit ungeplant erreichte Freundin hat sich vermutlich gewundert, warum ich bei Wind und Wetter und Dunkelheit draußen herumlaufe und ihr das auch noch mitteile.

Leider habe an diesem Abend keine Bilder gemacht. Aber gestern! Und es ist mir gelungen, einige verwunschene Seiten unseres Dorfes einzufangen. Seht selbst.

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Ich bin's - Blacky

Ich bin’s Blacky

Die Menschen nennen es Impfung

Und wieder haben mich meine Menschen zu der Frau mit den Piksdingern gebracht.

Ich war unvorsichtig genug, meine Nase in diese Box zu stecken – nur weil sie hier wieder mit Tricks gearbeitet haben. Ihr wisst schon: so ein bestimmter Geruch, dem ich nicht widerstehen kann. Ich hätte es besser wissen müssen. Dieser Kasten steht immer unter dem Schreibtisch meiner Menschenfrau. Manchmal gehe ich da sogar auch mal so hinein. Wenn in diesem Haus fremde Leute herumlaufen ist das ein gutes Versteck.

Wenn aber plötzlich das Ding mitten im Zimmer steht und auch noch duftet, ist Gefahr im Verzug!

Auf jeden Fall schlossen sie die Klappe hinter mir und verfrachteten mich in das – wie sie es nennen – Auto und schon schaukelten wir wieder. Um klar zum Ausdruck zu bringen, was ich von dieser Sache im Allgemeinen und ihrem Verrat im Besonderern hielt, pinkelte ich die Decke in meinem Gefängnis voll. Ja, okay, ich habe es eigentlich nicht mit Absicht getan. Ich musste schließlich darauf sitzen. Aber ich war nervös und wenn ein Kater nervös ist, kann das schon mal passieren. Geschah ihnen auf jeden Fall recht.

Geholfen hat mir das nichts. Irgendwann hörte das Geschaukel auf, mein Menschenmann holte mich samt Box heraus und brachte mich doch tatsächlich wieder in dieses Haus, diesen Raum, wo es nach anderen Tieren und Angst roch. Mir war sofort klar, was kommen würde. Und da war sie auch schon – diese Frau, die immer dann auftaucht, wenn Krankheit oder Schlimmeres zu fühlen ist. Aber sie klang nett und ruhig und streichelte mich. Sie durfte mich sogar auf den Arm nehmen. Meine Menschenfrau meinte hierzu: ‚Was sind wir doch für ein liebes Kätzchen‘ und erwähnte noch meine Krallen. Leute, ich werde doch keine Frau mit den – mir von der großen Katzengöttin verliehenen – Waffen eines Kämpfers bearbeiten, die das Zeug dazu hat, mich außer Gefecht zu setzen.

Dann hat es mal kurz gepikst. Aber nicht schlimm. Sie sagten, eine Impfung ist wichtig, damit ich gesund bleiben und mich draußen herumtreiben und mein Revier verteidigen kann. Einverstanden! Zumal ich im Augenblick tatsächlich meine Kraft brauche, um so einen fiesen Herumtreiber unter Kontrolle zu bringen. Aber das ist eine andere Geschichte.

In dieser Geschichte wurde ‚wiederkommen‘ erwähnt und eine weitere Impfung. Und sie sprachen über meine Zähne und dass diese gesäubert werden müssten. Was meinen diese Menschen bitte damit? Egal. Wichtig war nur eins: sie brachten mich wieder nach Hause. Und dort widmete ich mich unverzüglich meinem Futter und der Revierpflege.

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Ich bin’s – Blacky

Schnupfen

Aus aktuellem Anlass kann ich mich erst heute wieder melden und muss auch den Beitrag über meine Futtervorlieben verschieben.

Ich war verschnupft, ich hatte Schnupfen.

Ich darf nicht hinaus

Ich fühlte mich plötzlich ganz komisch, konnte mich nicht mehr so schnell wie sonst bewegen, war richtig wackelig auf meinen Pfoten unterwegs. Hunger hatte ich auch keinen mehr. Meine Menschen sagten: „Bleib‘ drin, geh‘ erst mal nicht raus‘, du bist nicht okay“. Ich verkroch mich in einem alten Kratzbaum, der noch im Keller steht. Da war es warm und dunkel und ungestört.

Ich konnte fühlen, dass meine Familie sich Sorgen um mich machte. Das hat mir auch nicht gerade geholfen. Was war denn los? Irgendwann wurde ich in diese Kiste gesteckt und und dann in die andere große Kiste und die fing dann wieder an zu schaukeln und wir entfernten uns von meinem Zuhause.

Mein Menschenmann fing unterwegs an zu singen. Ich vermute, er wollte sich selbst damit beruhigen und um ihm zu zeigen, dass er nicht alleine war, habe ich eine Weile mitgesungen. Das hat uns beiden Mut gemacht. Irgendwann hörte der Kasten auf zu wackeln und zu brummen und ich wurde in ein Haus getragen. Und jetzt wurde mir richtig mulmig. Die Geräusche und der Geruch dort: andere Tiere, die Angst hatten. Da war sie, diese Menschenfrau, die ich schon kannte. Auch dieses Mal nahm sie mir meine Furcht. Ruhig und freundlich war sie. Es piekste zwar und sie steckte mir etwas unter den Schwanz, aber alles war nicht schlimm. Dann durfte ich zurück in meine kleine Transportbox und kurze Zeit später waren wir wieder in meinem Heim – und hier setzten sie mich fest: meine Menschen haben mich einfach ganz ganz lange Zeit nicht hinausgelassen.

Immer noch nicht

Am Anfang und Ende der Tage haben sie mich festgehalten, mein Maul geöffnet und mir irgendetwas hinein geworfen, das ich schlucken sollte. Igitt! Mir war soooo langweilig, aber um ehrlich zu sein: bewegen mochte ich mich auch nicht. Es war schon ok, zu Hause zu bleiben. Einer Auseinandersetzung mit einem Rivalen wäre ich nicht gewachsen gewesen. Jeder Kater hätte mich in der Luft zerpflücken können! Mir blieb nichts anderes übrig, als zu schlafen und meine Kräfte zu schonen. Um mein Gesicht nicht völlig zu verlieren, habe ich meine Ruhephasen bestmöglich nach Schmollen aussehen lassen. Und damit meine Familie verstehen konnte, dass sie mich nicht korrekt behandelte, habe ich mir eine kleine Rache ausgedacht. Natürlich hätte ich jederzeit den Weg zu meiner Box mit Streu schaffen können. Aber in die Schuhe von meinem Menschenmann zu pinkeln, hat mir Genugtuung verschafft und ihn schimpfen lassen. Junge, hat er losgelegt! Das war lustig! Aber wir Katzen wissen und vertrauen darauf, dass Ihr Menschen unser Verhalten versteht. Dass mit uns etwas nicht in Ordnung ist, wenn wir Dinge tun, die nicht typisch für uns sind. Dann brauchen wir Eure Hilfe.

Meine Menschen verstehen mich und haben mir geholfen. Heute bin ich wieder völlig gesund und kann mich um mein Revier kümmern, wie es sich für einen schwarzen Kater gehört.

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