Meine Wechseljahre meinen es gut mit mir. Auch wenn sie mich seit ungefähr zehn Jahren begleiten, haben sie mich nie wirklich beeinträchtigt. Depressionen haben sich bisher nicht eingestellt – meine Stimmungsschwankungen waren als Teenager schlimmer – und wenn es mir heiß wird, schaltet mein Körper nicht in den Modus ’schwitzen‘.
Aber heiß wurde mir schon. Und wird es noch immer.
Und dann renne ich ans nächste Fenster und reiße es auf. Am besten ganz ‚raus ins Freie. Wie gesagt: ich schwitze nicht, aber ich bekomme keine Luft. Das ist nicht körperlich zu verstehen – ich schnappe nicht nach Luft wie ein Fisch an Land. Aber ich habe habe das Gefühl zu ersticken, wenn ich nicht sofort meine Nase in den Wind halten kann. In einem Raum mit Fenster und Türen kein Problem – im Kino oder im Flugzeug sieht das anders aus. Also Augen schließen, ruhig atmen und sich einen kühlen Wald oder plätscherndes Wasser vorstellen. Das hilft. Im Auto in Gesellschaft von Mitfahrern stößt es – klar – nicht unbedingt auf Gegenliebe, wenn ich plötzlich auf der Autobahn mein Fenster öffne. Aber genau in diesem Moment geht’s halt nicht anders…
Falsche Kleidung fördert diese Zustände. Also achte ich darauf, mich nicht zu warm anzuziehen. Am besten Zwiebel-Look. Und vor allem kein Rollkragenpullover. Ich friere eher selten. Und wenn, meistens wenn ich müde werde. Dann ziehe ich noch einen Pullover an und manchmal sogar Socken. Natürlich, wie nicht anders zu erwarten, mutiere ich dann innerhalb von Minuten zum pfeifenden Teekessel, werfe die Klamotten, die ich gerade angezogen habe, von mir und stürze zur nächst gelegenen Frischluftquelle.
Eigentlich dachte ich den vergangenen Sommer über, die Hitzeanfälle hätten sich erleldigt. Geschlossene Räume in Verbindung mit Heizungsluft haben mich schnell eines Besseren belehrt. Wie lange dauert das denn eigentlich? Aber ich darf mich nicht beschweren, nicht wahr? Es könnte schlimmer sein.
Es ist einfach nur dieses Gefühl zu ersticken …
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