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Wie setzt uns dieses biestige Virus doch zu! Wir gehen uns aus dem Weg, vermeiden Nähe zu anderen Menschen, Körperkontakt ist ein Tabu geworden. Weder Familienmitglieder noch Freunde werden umarmt, sofern sie nicht dem eigenen Haushalt angehören. Die derseitige Ansteckungsgefahr soll zu groß sein. Anzeichen jeder noch so kleinen Erkältung bei sich selbst und anderen werden argwöhnisch beobachtet, Husten und Niesen in der Öffentlichkeit ist ein No-Go geworden, unweigerlich geahndet mit mißtrauischen Blicken. Besuche in Heimen und Kliniken sind untersagt. Die Aufnahme im Krankenhaus zu einer unumgänglichen Behandlung führt sofort in die Quarantäne, bis das Testergebnis vorliegt – so meinem Mann geschehen.
Unser Bildungswesen sieht sich mit Herausforderungen konfrontiert, die erst noch gemeistert werden müssen. Auf die Ergebnisse darf man gespannt sein. Immerhin gibt es seit Montag ein Silberstreif an Horizont: Geschäfte können wieder öffnen. Betreten derselben ist ab kommender Woche nur vermummt möglich – pardon, möglich für Menschen mit Mund-Nasen-Schutz. Nur bitte vergeßt nicht, Eure Masken im Auto abzunehmen – das Gesicht muß auf einem Blitzerfoto erkennbar sein! Bleibt die Frage, wann Gastronomie und andere Einrichtungen wieder zugänglich sein werden – sofern sie sich lange genug über Wasser halten können. Wie sieht es mit all denen aus, die in Homeoffice und Kurzarbeit sind? Welche Regelungen wird es für uns geben? Mein Arbeitgeber hat dieser Tage seinen Mitarbeitern einfach mal so zwischendurch einen tollen Gruß geschickt, ein ‚Durchhalte-Survival-Kit‘ mit Specials von Chicago Williams:
Und was ist denn grundsätzlich mit dieser unsäglichen Kontaktsperre? Wie lange wird sie unser Leben dirigieren? Diese Situation bringt uns nicht zusammen, wie gerne in den Medien behauptet wird – sie entfremdet uns. Auch ist oft die Sprache davon, daß die Menschen aus dieser Situation lernen werden. Was denn? Grundsätzlich Abstand zu halten, weil möglicherweise im Herbst oder Winter eine neue Corona-Welle auf uns zukommt? Wie kostbar sind jetzt die sozialen Netzwerke geworden – sind sie doch der Weg aus der Einsamkeit. Wieder einmal zeigt sich, dass auch ältere und alte Menschen Zugang zum Internet haben sollten.
Positives gibt es natürlich auch: wer jetzt noch die Autobahnen benutzen muss, hat Spaß daran. Ich kann mich nicht erinnern, je so freie Straßen gesehen zu haben.
In unserer kleinen Wohn-Straße war noch nie viel los – handelt es sich doch um einen verkehrsberuhigten Bereich. Trotzdem gibt das Küchenfenster normalerweise den Blick frei auf Menschen, Hunde, die Gassi geführt werden, und Katzen. Und nun? Die Katzen sind geblieben: völlig unbeeindruckt gehen sie weiter ihren Geschäften nach. Spielende Kinder sind verschwunden. Nur die Kleinen im Kinderwagen werden spazieren gefahren. Ab und an ist eine Familie auf Fahrrädern zu sehen, einige Leute laufen zum nahe gelegenen Supermarkt.
Aber was ist mit den Hunden? Haben sie gelernt, das Katzenklo zu benutzen? Oder die Toiletten ihrer Frauchen und Herrchen? Man hört sie ja in unserer Nachbarschaft nicht einmal mehr bellen! Es fehlen nur noch diese trockenen Sträucher, die wie in einem Western durch die Straßen wirbeln.
Wer weiß: vielleicht passiert das dann im August.
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