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Kater, Frosch & ich

Mein Mann hat mir letztes Jahr viel Freude mit der Anlage eines Gartenteichs bereitet. Der uns zur Verfügung stehende Platz reicht leider nicht für ein Gewässer mit Fischen aus, aber für einen kleinen Tümpel allemal. Natürlich begrünt soll er Lebensraum für Insekten bieten.

Der Anfang

Im Geburtsjahr unseres Teichs habe ich ständig darauf gehofft, dass sich irgendein Frosch – auf der Suche nach einem neuen Zuhause – zu uns verirrt. Vor einigen Monaten war es dann endlich soweit! Plötzlich war da ein Platschen zu hören und kleine Bewegungen der Wasseroberfläche. Fortan habe ich unseren Minisee belagert, nachts bin ich mit einer Taschenlampe angerückt. Meine Familie und unsere Nachbarn haben sich gleichermaßen über mich amüsiert. Und da war er dann tatsächlich irgendwann zu sehen: ein bräunlichgrüner kleiner Kerl hatte seinen Platz gefunden.

Entzückend! Ich war begeistert! Die Katze auch!

Der heiße Kampf ums kalte Tier gegann. An dieser Stelle muß ich erwähnen, dass Blacky seinen Jagdinstinkt pflegt und das auch unter Beweis stellt. Er ist ein eifriger Jäger.

Oft genug habe ich versucht, ihn von einem Opfer abzulenken. Meistens erfolglos. Aber Frösche scheinen recht robuste Tiere zu sein, vielleicht schmecken sie im Naturzustand auch einfach nicht besonders gut. Jedenfalls hat unsere Amphibie einige Attacken überstanden. Ich war daran nicht unmaßgeblich beteiligt – konnte ich sie unserer Samtpfote doch abjagen. Eines Tages waren es zwei Wasserbewohner. Unser beider Interesse wuchs!

Man muß sich einmal vorstellen, dass dieser verrückte Kater mit allen Vieren ins Wasser springt. Er tut’s. Ich habe daneben gestanden. Die Bühne dieses Schauspiels bildete die flachere Pflanzzone – ausreichend die Katze zu wässern, einen Frosch in ihr Maul zu befördern, alle beide dem Wasserloch entkommen zu lassen und mich in eine Furie zu verwandeln.

Die Furie brachte den Jäger auch in diesem Fall wieder um sein Opfer, schnappte sich dieses in der hohlen Hand, beförderte es zurück ins nasse Element und hielt mehrere Minuten – anhand einer Gießkanne – die Samtpfote davon ab, wieder hinterher zu springen. Irgendwann wurde es Blacky zu dumm, gab mir seine tiefste Verachtung mit loderndem Blick zu verstehen und zog ab.

So und ähnlich spielte sich das Theater des öfteren ab. Einmal wollte mein Mann sich einen Scherz mit mir erlauben: ‚ Hey Nicole, schau mal, Blacky spielt mit etwas auf der Wiese. Ich glaube, es ist dein Frosch‘. Wie’s der Zufall so wollte – der Kater hatte ihn tatsächlich zwischen den Krallen. Daraufhin inspizierte ich unseren Keller und förderte zwei Abstellgitter zu Tage, die bestens auf eine Seite des Teichs passen. So weit, so gut! Die Wassergeister können sich darunter in Sicherheit bringen, sich sogar auf einem Tongefäß und Steinen sonnen und der Kater guckt…

Ich bin stolz auf mich – auch wenn mein Man meine Schutzvorrichtung mit einem Gully vergleicht. Da steh‘ ich doch drüber!

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