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Igel

Es wird ruhig des Nachts in unserem Garten. Die Igel haben sich wohl in den Winterschlaf begeben.

Zwar sind die Schälchen mit Katzenfutter am Morgen mehr oder weniger leer, aber das geht jetzt eher auf das Konto unseres Katers und hungriger Artgenossen, die von ihm gefüttert werden. Er hat uns beigebracht, wie wichtig zwei gepflegte Futterstellen für Freigänger sind. In der Küche, um sich in aller Ruhe sattfressen zu können. Im Garten für das Schnäuzchen voll zwischendurch und um einer stets drohenden Hungersnot vorzubeugen.

Igel wissen Katzenfutter und ein Schälchen Wasser sehr zu schätzen und widmen sich diesem Angebot gerne abends und auch mitten in der Nacht. Gierig, nicht besonders vorsichtig und laut. Fängt es in den dunkleren Ecken des Gartens an zu rascheln und zu schnaufen, sind sie im Anmarsch. Reste vom Katzenfutter, die unser Blacky und tierische Durchreisende übrig gelassen haben, werde gerne genommen. Die spitzen Schnauzen unserer Freunde schnappen auch den allerletzten Rest vom Schüsselrand. Ich habe schon beobachtet, dass der Kopf in einer und das stachlige Hinterteil in der anderen Schüssel hingen. Wirklich witzig. Sind die Schalen leer, werden diese nicht selten über den Terrassenboden geschoben oder sogar umgekippt. Ob der Grund dafür nun Spieltrieb oder eine mit Nachdruck an die Dosenöffner zum Ausdruck gebrachte Bitte ist, gefälligst für Nachschub zu sorgen (ich neige zu letzterem) – ein Höllenspektakel ist es auf alle Fälle.

Ihr Nest vermute ich hinter oder unter dem kleinen Gartenschuppen. Dort abgeladenes Laub und kleine Grünabfälle sorgen wahrscheinlich für eine angenehme Wohnatmosphäre. Hier sind sie ungestört und Katzen lassen sie ohnehin in Ruhe. Es ist nicht schwer, kleinen Wildtieren einen Unterschlupf und etwas Unterstützung bei der Nahrungssuche zu bieten. Zumal trockene Sommer und eine zunehmende Insektenknappheit für Igel gefährlich werden. Auch ein aufgrund zu hoher Temperaturen unterbrochener Winterschlaf führt zur notwendigen Nahrungssuche. Denken wir also nicht nur an Meisenknödel und gut gefüllte Vogelhäuschen, sondern auch an die anderen Gartenbewohner – es lohnt sich. Eine Tierdoku in Wirklichkeit hat doch auch was!

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