Um es gleich vorweg zu nehmen: es waren keine Menschenmassen, die die Neunkircher Höhe im Odenwald gestürmt haben, alles war im grünen Bereich, Polizei dezent präsent. Aber da waren sie: Menschen ohne Maske, lachend und sich grüßend. Menschen, die einfach den Schnee genossen haben, ein paar Kinder auf Schlitten. Nichts Großes, aber ein kleines Stück Normalität. Dafür war die Natur an diesem Tag um so großartiger: glitzernder Schnee in der Sonne. Luxus. Reines Labsal für die Seele.
Schnee an Weihnachten ist hier im Rhein-Main-Gebiet Mangelware, ein Traum, der selten in Erfüllung geht. Das war auch dieses Jahr nicht anders. Um so schöner war dieser Ausflug!
Es wird ruhig des Nachts in unserem Garten. Die Igel haben sich wohl in den Winterschlaf begeben.
Zwar sind die Schälchen mit Katzenfutter am Morgen mehr oder weniger leer, aber das geht jetzt eher auf das Konto unseres Katers und hungriger Artgenossen, die von ihm gefüttert werden. Er hat uns beigebracht, wie wichtig zwei gepflegte Futterstellen für Freigänger sind. In der Küche, um sich in aller Ruhe sattfressen zu können. Im Garten für das Schnäuzchen voll zwischendurch und um einer stets drohenden Hungersnot vorzubeugen.
Igel wissen Katzenfutter und ein Schälchen Wasser sehr zu schätzen und widmen sich diesem Angebot gerne abends und auch mitten in der Nacht. Gierig, nicht besonders vorsichtig und laut. Fängt es in den dunkleren Ecken des Gartens an zu rascheln und zu schnaufen, sind sie im Anmarsch. Reste vom Katzenfutter, die unser Blacky und tierische Durchreisende übrig gelassen haben, werde gerne genommen. Die spitzen Schnauzen unserer Freunde schnappen auch den allerletzten Rest vom Schüsselrand. Ich habe schon beobachtet, dass der Kopf in einer und das stachlige Hinterteil in der anderen Schüssel hingen. Wirklich witzig. Sind die Schalen leer, werden diese nicht selten über den Terrassenboden geschoben oder sogar umgekippt. Ob der Grund dafür nun Spieltrieb oder eine mit Nachdruck an die Dosenöffner zum Ausdruck gebrachte Bitte ist, gefälligst für Nachschub zu sorgen (ich neige zu letzterem) – ein Höllenspektakel ist es auf alle Fälle.
Ihr Nest vermute ich hinter oder unter dem kleinen Gartenschuppen. Dort abgeladenes Laub und kleine Grünabfälle sorgen wahrscheinlich für eine angenehme Wohnatmosphäre. Hier sind sie ungestört und Katzen lassen sie ohnehin in Ruhe. Es ist nicht schwer, kleinen Wildtieren einen Unterschlupf und etwas Unterstützung bei der Nahrungssuche zu bieten. Zumal trockene Sommer und eine zunehmende Insektenknappheit für Igel gefährlich werden. Auch ein aufgrund zu hoher Temperaturen unterbrochener Winterschlaf führt zur notwendigen Nahrungssuche. Denken wir also nicht nur an Meisenknödel und gut gefüllte Vogelhäuschen, sondern auch an die anderen Gartenbewohner – es lohnt sich. Eine Tierdoku in Wirklichkeit hat doch auch was!
Mein Mann hat mir letztes Jahr viel Freude mit der Anlage eines Gartenteichs bereitet. Der uns zur Verfügung stehende Platz reicht leider nicht für ein Gewässer mit Fischen aus, aber für einen kleinen Tümpel allemal. Natürlich begrünt soll er Lebensraum für Insekten bieten.
Der Anfang
Im Geburtsjahr unseres Teichs habe ich ständig darauf gehofft, dass sich irgendein Frosch – auf der Suche nach einem neuen Zuhause – zu uns verirrt. Vor einigen Monaten war es dann endlich soweit! Plötzlich war da ein Platschen zu hören und kleine Bewegungen der Wasseroberfläche. Fortan habe ich unseren Minisee belagert, nachts bin ich mit einer Taschenlampe angerückt. Meine Familie und unsere Nachbarn haben sich gleichermaßen über mich amüsiert. Und da war er dann tatsächlich irgendwann zu sehen: ein bräunlichgrüner kleiner Kerl hatte seinen Platz gefunden.
Entzückend! Ich war begeistert! Die Katze auch!
Der heiße Kampf ums kalte Tier gegann. An dieser Stelle muß ich erwähnen, dass Blacky seinen Jagdinstinkt pflegt und das auch unter Beweis stellt. Er ist ein eifriger Jäger.
Auf der Lauer
Oft genug habe ich versucht, ihn von einem Opfer abzulenken. Meistens erfolglos. Aber Frösche scheinen recht robuste Tiere zu sein, vielleicht schmecken sie im Naturzustand auch einfach nicht besonders gut. Jedenfalls hat unsere Amphibie einige Attacken überstanden. Ich war daran nicht unmaßgeblich beteiligt – konnte ich sie unserer Samtpfote doch abjagen. Eines Tages waren es zwei Wasserbewohner. Unser beider Interesse wuchs!
Man muß sich einmal vorstellen, dass dieser verrückte Kater mit allen Vieren ins Wasser springt. Er tut’s. Ich habe daneben gestanden. Die Bühne dieses Schauspiels bildete die flachere Pflanzzone – ausreichend die Katze zu wässern, einen Frosch in ihr Maul zu befördern, alle beide dem Wasserloch entkommen zu lassen und mich in eine Furie zu verwandeln.
Die Furie brachte den Jäger auch in diesem Fall wieder um sein Opfer, schnappte sich dieses in der hohlen Hand, beförderte es zurück ins nasse Element und hielt mehrere Minuten – anhand einer Gießkanne – die Samtpfote davon ab, wieder hinterher zu springen. Irgendwann wurde es Blacky zu dumm, gab mir seine tiefste Verachtung mit loderndem Blick zu verstehen und zog ab.
So und ähnlich spielte sich das Theater des öfteren ab. Einmal wollte mein Mann sich einen Scherz mit mir erlauben: ‚ Hey Nicole, schau mal, Blacky spielt mit etwas auf der Wiese. Ich glaube, es ist dein Frosch‘. Wie’s der Zufall so wollte – der Kater hatte ihn tatsächlich zwischen den Krallen. Daraufhin inspizierte ich unseren Keller und förderte zwei Abstellgitter zu Tage, die bestens auf eine Seite des Teichs passen. So weit, so gut! Die Wassergeister können sich darunter in Sicherheit bringen, sich sogar auf einem Tongefäß und Steinen sonnen und der Kater guckt…
Ich bin stolz auf mich – auch wenn mein Man meine Schutzvorrichtung mit einem Gully vergleicht. Da steh‘ ich doch drüber!
Dieser Beitrag enthält unbezahlte Werbung. Ich möchte einfach nur meine Lieblingsliteratur mit Euch teilen.
Früher – da ist es wieder, dieses Wort! – war ich eine Leseratte. Wahrscheinlich begünstigt durch die Tatsache, dass ich als Kind ständig krank war. Hatte ich mir einmal etwas eingefangen, war ich in der Regel für die nächsten vier bis sechs Wochen der ängstlichen Fürsorge meiner Eltern ausgeliefert. Ohne meine Bücher wäre ich nicht an Bronchitis oder einer Kinderkrankheit gestorben, sonder aus purer Langeweile. Kann sich von Euch noch jemand an Enid Blyton erinnern? Den meisten fallen hierzu wahrscheinlich sofort ‚Hanni und Nanni‘ ein. Wobei meine Lieblingsgeschichten die über Dollys Schulzeit auf einem englischen Burginternat waren.
Wikipedia gibt hierzu allerdings folgende Information: ‚Die Namen der Figuren und Orte wurden eingedeutscht, die Übersetzungen weichen auch sonst erheblich von den englischen Originalen ab. Sie wurden vor allem gekürzt, teilweise fehlen ganze Kapitel.‘
Sehr schade im Nachhinein! Trotzdem hat auch die offenbar unzureichende deutsche Fassung ausgereicht, um meinen Fable für Burgen, Landschaften und Geistergeschichten der Insel zu begründen.
Nach den typischen Mädchenbüchern kam Karl May an die Reihe. Die Bände waren auch schnell durchgearbeitet, mir ständig neue Bücher zu kaufen war nicht immer eine Option. Also faßte ich den ziemlich großen Bücherschrank meiner Eltern etwas näher ins Auge. Schließlich bot hier alles, was damals der Bertelsmann Club für seine Mitglieder im Angebot hatte, für genug Futter. Johannes Mario Simmel – auf den habe ich mich mit knapp 12 Jahren geradezu gestürzt. War es doch ganz anderer Lesestoff als meine Jugendbücher, geradezu verrucht! Mit ‚Liebe ist nur ein Wort‘ fing die Reise in die Erwachsenenliteratur an. War schon aufregend. Richtig gefallen von Simmel hat mir allerdings nur ‚Es muß nicht immer Kaviar sein‘. Viel eher nach meinem Geschmack: Thomas Lievens Tätigkeit für Geheimdienste, Reisen und die Schilderungen seiner Kochkünste (Einschließlich Rezepte) waren witzig und unterhaltsam. Alfred E. Johanns ‚Schneesturm, Heimweh und nächtlicher Bambus‘ und die Trilogie ‚Die Schaukel der sieben Jahrzehnte‘ dagegen haben mich fasziniert. Mit Alice Ekert-Rotholz kam mein Fernweh so richtig in Schwung.
Mein Literaturgeschmack hat sich im Laufe der Jahre verändert. Geschichten mit übernatürlichem Inhalt, reine Fantasy und Horror wurden und sind bis heute meine Favoriten. Mit ‚Die Nebel von Avalon‘ von Marion Zimmer Bradley und Stephen Kings ‚Friedhof der Kuscheltiere‘ hat es begonnen. J.R.R. Tolkien entführte mich mit seinem ‚Der Herr der Ringe‘ nach Mittelerde – von dort bin ich eigentlich nie vollständig zurückgekehrt. Vielen Dank Peter Jackson für die tollen Filme!
In meinem Bücherschrank drängen sich Dean Koontz, Dan Brown und das Schriftstellerduo Preston/Child dicht an dicht. Meine Jungs versorgen mich mit Lesestoff wie George R. R. Martins ‚Das Lied von Eis und Feuer‘ – vielen bekannt als ‚Game of Thrones‘. Zum letzten Muttertag gab’s den ersten Band einer Fantasy-Reihe von Peter V. Brett: Ein Kampf zwischen Menschen und Dämonen. Die weiteren Bände werden folgen! Nicht zu vergessen Stephenie Meyers ‚Twilight‘-Romane um Bella und Edward. Und ja – ich bin immer noch über sechzig!
Mädels: ich möchte Euch gerne etwas empfehlen. Gebt Euch Diana Gabaldon. Gebt Euch diese Wahnsinnsschmöker mit insgesamt tausenden von Seiten. Ich verspreche Euch: Claires Reise nach dem Zweiten Weltkrieg ins 18. Jahrhundert wird Euch nicht mehr loslassen. Und sollten die Beschreibungen der Landschaften und des Lebens im damaligen schottischen Hochland, gewürzt mit viel Erotik und blutigem Gemetzel, in gedruckter Form Eure Phantasie nicht ausreichend beflügeln – schaut Euch die ‚Outlander‘ – Serie an!
Ich erwähnte anfangs, ich sei eine Leseratte gewesen. Das hat etwas nachgelassen. Ich sag’s nur ungern, aber langes Lesen strengt heute meine Augen trotz Lesebrille an. Das kennt Ihr wahrscheinlich. Dieser Umstand wird mich allerdings nicht daran hindern, zwei mit Büchern gefüllte Kisten durchzuarbeiten, die mir eine gute Bekannte überlassen hat:
Zum Abschluß für heute noch eine Impression aus Eltville vergangene Woche – die Auslage einer Buchhandlung. Bitte beachtet den Warnhinweis auf den Büchern:
Sollte es denn tatsächlich wieder zurückkehren, unser normales Leben? Ein Leben, in dem man sich trifft, umarmt, an einem Tisch in der Sonne sitzt mit Blick auf den Fluß und eine Tasse Kaffe bestellt? Die Gäste ohne Maske, sogar bei Durchquerung des Restaurants. Meine Kollegin und ich haben uns einfach mal so zur Begrüßung in der Öffetlichkeit umarmt, weil wir uns zwei Monate – bedingt durch Kurzarbeit – nicht gesehen haben. Keine Ahnung, ob das nun eigentlich unter Androhung von Verbannung oder Kerker verboten ist – es war einfach gut.
Der von der Servicekraft erbetene Vorgang zur Erfassung unserer Daten hat uns klar überfordert – man stellte uns eine Karte mit QR-Code zum Scannen vor die Nase mit der Aufforderung, diese Sache in Angriff zu nehmen. Wie meine Söhne – Gastronomieprofis – mir im Nachhinein versicherten, weiß derzeit kaum jemand mit dieser Art zur Erfassung der Kontakdaten umzugehen. Gut zu wissen, dass man mit Unwissenheit nicht alleine auf der Welt ist. Das Scannen vom QR-Code zur Weiterleitung auf die Website oder App der Location ist grundsätzlich ein guter Ansatz. Das Desinfizieren der Speisekarten entfällt damit schon mal, eine Ansteckungsgefahr weniger. Allerdings müssen sich die Mitarbeiter im Service der Aufgabe stellen, vielen Gästen die Handhabung des QR-Codes zu erklären – vor allem in den Restaurants, deren Haupt-Zielgruppe wir ältere Herrschaften sind. Aber wir sollten dies wie viele andere Lockerungs-Einschränkungen nicht zu kritisch sehen. Die Alternative ist hinreichend bekannt – und das wollen wir doch nicht, oder? Übrigens haben wir beiden Mädels nichts gescannt und es wurde auch nie wieder nachgefragt.
Es war ein kurzes Zwischenspiel am guten alten Vater Rhein. Die Sonne und das Schwätzen hat uns gut getan, auch wenn wir nicht vergessen konnten, warum wir mitten unter der Woche am hellichten Tag Zeit hatten, uns den Wind um die Nasen wehen zu lassen. Beide hätten wir lieber an unseren Schreibtischen im Büro gesessen!
Wie setzt uns dieses biestige Virus doch zu! Wir gehen uns aus dem Weg, vermeiden Nähe zu anderen Menschen, Körperkontakt ist ein Tabu geworden. Weder Familienmitglieder noch Freunde werden umarmt, sofern sie nicht dem eigenen Haushalt angehören. Die derseitige Ansteckungsgefahr soll zu groß sein. Anzeichen jeder noch so kleinen Erkältung bei sich selbst und anderen werden argwöhnisch beobachtet, Husten und Niesen in der Öffentlichkeit ist ein No-Go geworden, unweigerlich geahndet mit mißtrauischen Blicken. Besuche in Heimen und Kliniken sind untersagt. Die Aufnahme im Krankenhaus zu einer unumgänglichen Behandlung führt sofort in die Quarantäne, bis das Testergebnis vorliegt – so meinem Mann geschehen.
Unser Bildungswesen sieht sich mit Herausforderungen konfrontiert, die erst noch gemeistert werden müssen. Auf die Ergebnisse darf man gespannt sein. Immerhin gibt es seit Montag ein Silberstreif an Horizont: Geschäfte können wieder öffnen. Betreten derselben ist ab kommender Woche nur vermummt möglich – pardon, möglich für Menschen mit Mund-Nasen-Schutz. Nur bitte vergeßt nicht, Eure Masken im Auto abzunehmen – das Gesicht muß auf einem Blitzerfoto erkennbar sein! Bleibt die Frage, wann Gastronomie und andere Einrichtungen wieder zugänglich sein werden – sofern sie sich lange genug über Wasser halten können. Wie sieht es mit all denen aus, die in Homeoffice und Kurzarbeit sind? Welche Regelungen wird es für uns geben? Mein Arbeitgeber hat dieser Tage seinen Mitarbeitern einfach mal so zwischendurch einen tollen Gruß geschickt, ein ‚Durchhalte-Survival-Kit‘ mit Specials von Chicago Williams:
Vielen Dank
Und was ist denn grundsätzlich mit dieser unsäglichen Kontaktsperre? Wie lange wird sie unser Leben dirigieren? Diese Situation bringt uns nicht zusammen, wie gerne in den Medien behauptet wird – sie entfremdet uns. Auch ist oft die Sprache davon, daß die Menschen aus dieser Situation lernen werden. Was denn? Grundsätzlich Abstand zu halten, weil möglicherweise im Herbst oder Winter eine neue Corona-Welle auf uns zukommt? Wie kostbar sind jetzt die sozialen Netzwerke geworden – sind sie doch der Weg aus der Einsamkeit. Wieder einmal zeigt sich, dass auch ältere und alte Menschen Zugang zum Internet haben sollten.
Positives gibt es natürlich auch: wer jetzt noch die Autobahnen benutzen muss, hat Spaß daran. Ich kann mich nicht erinnern, je so freie Straßen gesehen zu haben.
In unserer kleinen Wohn-Straße war noch nie viel los – handelt es sich doch um einen verkehrsberuhigten Bereich. Trotzdem gibt das Küchenfenster normalerweise den Blick frei auf Menschen, Hunde, die Gassi geführt werden, und Katzen. Und nun? Die Katzen sind geblieben: völlig unbeeindruckt gehen sie weiter ihren Geschäften nach. Spielende Kinder sind verschwunden. Nur die Kleinen im Kinderwagen werden spazieren gefahren. Ab und an ist eine Familie auf Fahrrädern zu sehen, einige Leute laufen zum nahe gelegenen Supermarkt.
Aber was ist mit den Hunden? Haben sie gelernt, das Katzenklo zu benutzen? Oder die Toiletten ihrer Frauchen und Herrchen? Man hört sie ja in unserer Nachbarschaft nicht einmal mehr bellen! Es fehlen nur noch diese trockenen Sträucher, die wie in einem Western durch die Straßen wirbeln.
Die letzten beiden Miezen unsere alten Katzenbande mußten wir vor rund einem Jahr gehen lassen. Beide waren krank. Genau zu dieser Zeit erschienen in unserem Garten zwei – wie es schien – junge schwarze Katzen. Beide scheu, beide hungrig. Sylvester und Bella, in den letzten Tagen bzw. Wochen ihres langen Lebens als Freigänger, ließen die beiden Neuzugänge erstaunlicherweise halbwegs in Ruhe. Als Sylvester in unserem Wohnzimmer für immer einschlief, hielt Black auf der Terrasse Wache – so schien es. Der Gedanke, dass schwarze Katzen Unglück bringen, wehte nur kurz durch unsere Köpfe und wurde selbstverständlich wieder verworfen!
Zu diesem Zeitpunkt hatte sich einer der kleinen Streuner wohl bereits entschieden, unser Zuhause als das Seine ins Auge zu fassen und überzeugte wohl auch seine Begleitung davon – diese war immer seltener zu sehen.
Katze(n) zähmen leicht gemacht: gut gefüllte Schüsselchen sind magisch!
Es wurde wohl ein Pakt geschlossen, der sich unserem Verständnis entzog. Bella mochte es gerne, auf der Terrasse zu fressen. Sie ließ den Schwarzen an ihr Näpfchen, schien sogar zu warten, bis er auftauchte. Er wurde zutraulicher. Wenn wir das Futter draußen ins Schälchen füllten, ließ er sich nach und nach streicheln, gab auch schon mal Köpfchen. Bella schien zu wissen, wo sie bald ruhen würde. Oft lag sie nun unter dem Busch, der dort wächst. Kam auch nicht heraus, wenn ich sie rief. Black spielte direkt vor ihrer Nase – sie ließ es zu. Ich saß heulend davor.
Ende April 2019 gab es auch unser altes Katzenmädchen nicht mehr. Bevor wir dem Gedanken an ‚neue‘ Katzen Raum lassen konnten, nutzte der kleine Racker seine Chance. Er war bereit, uns Trost zu Spenden und uns nicht vergessen zu lassen, was es mit zuverlässiger Katzenfütterung für gut trainierte Dosenöffner auf sich hat. Wir nahmen uns dieser Aufgabe – weiterhin- gewissenhaft an. Ein Name musste her! Schwarz – na ja, im Sonnenlicht gleicht das Fell einem schwarzbraunen Nerzchen – schwarze Schnurrhaare, schwarze Pfotenballen, weit und breit kein weißes Haar. Wir sind stolz, auf den Namen, den wir nach reiflicher Überlegung gefunden haben!
We proudly present … Blacky!
Auch mal Black oder Blackman genannt.
Die Zeit der endgültigen Übernahme begann. Schrittweise. Kurze, äußerst vorsichtige Besuche im Wohnzimmer. Immer die geöffnete Terrassentür im Auge. Irgendwann trieb ihn seine Neugier – wahrscheinlich spielte die Nase eine nicht unwesentliche Rolle – in die Küche. Auch Näpfe – wunderbar! Dann bequehme Sessel für ein Nickerchen. Besagte Sessel sind schwarz. Das hatte zur Folge, dass das Tier auch mal zwischen uns und Polster geriet. Das Tier trug es mit Fassung. Der von einer Kollegin übernommene Kratzbaum wurde gerne genommen. Nach und nach akzeptierte er, dass Türen und Fenster geschlossen wurden. Die Erforschung der anderen Stockwerke ging voran – Black war eingezogen.
Hier sollte ich etwas anmerken:
Wir haben natürlich nicht einfach eine fremde Katze ‚angefüttert‘. Blacks ganzes Verhalten, Aussehen und Freßverhalten gaben Anlass zur Annahme, dass er keinem Haushalt angehörte. Er war nicht kastriert, nicht tätowiert – und wie der Besuch bei unserer Tierärztin schließlich zeigte – auch nicht gechipt, aber mindestens 2 Jahre alt. Nachfragen vor Ort und auf Facebook ergaben ebenfalls nichts.
Und nun zum Erlaß unserer Gemeinde vom 26.06.2019:
Katzenschutzverordnung für das Gebiet der Gemeinde Büttelborn
(Auszug)
Katzenhalter/innen, die ihrer Katze Zugang ins Freie gewähren, haben diese zuvor von einem Tierarzt/einerTierärztin kastrieren und mittels Mikrochip oder Tätowierung kennzeichnen sowie registrieren zu lassen. Die Registrierung erfolgt, indem neben den Daten des Mikrochips/der Tätowierung der Name und die Anschrift des Halters/der Halterin z.B. in das kostenfreie Haustierregister von Tasso e.V. eingetragen wird. Dies gilt nicht für weniger als 5 Monate alte Katzen.
Als Katzenhalter/in im vorstehenden Sinn gilt auch, wer freilaufenden Katzen regelmäßig Futter zur Verfügung stell.
Dem Gemeindevorstand ist auf Verlangen innerhalb von zwei Wochen ein Nachweis über die durchgeführte Kastration und Registrierung bzw. eine Erklärung über die Wohnungshaltung vorzulegen. …
Ist eine fortpflanzungsfähige angetroffene Katze nicht gekennzeichnet und registriert und kann ihr Halter/ihre Halterin deswegen nicht innerhalb von 48 Stunden identifiziert werden, so kann der Gemeindevorstand die Kastration auf Kosten des Halters/der Halterin durchführen lassen…ordnungswidrig handelt, wer … eine Katze nicht kastrieren oder kennzeichnen läßt … Ordnungswidrigkeiten … können mit Guldbußen bis zu 5.000,00 EUR geahndet werden.
Black ist natürlich jetzt ein Familienmitglied: besiegelt mit Chip,Tattoos und dem Verlust seiner Männlichkeit.
Letzteres hindert ihn nicht daran, das glückliche Leben eines Freigängers zu führen Sein Tagesablauf unterliegt strengen Gewohnheiten. Der erste Frühstückshappen in der Küche, der zweite auf der Terrasse. Den Vormittag und halben Nachmittag verschläft er im Haus. Ab ca. 16 Uhr ist Revierpflege angesagt. Dazu gehören auch Auseinandersetzungen mit anderen Katzen auf dem Grundstück. Herrlich, wenn er dann mit einer Flaschenbürste als Schwanz aufgeregt nach Hause kommt! Nachtruhe ab ca. 1 Uhr zu Hause.
Sein Schatten vom vergangenen Jahr ist auch wieder aufgetaucht. Black läßt ist ihn draußen fressen, ja, er fordert mich morgens regelrecht auf, Futter hinauszustellen. Danach jagt er ihn (oder sie) allerdings noch weg. Mal sehen, was sich daraus entwickelt …
Und wieder hat ein neues Jahr begonnen. Bereits einige Tage schreiben wir nun bereits 2020 – zugegeben, meine Finger wollen das noch nicht fließend tippen.
Ein Geschenk – supersüße Glaskatzen
Wieso vergeht die Zeit schneller und schneller, je älter man wird? Was hatte ich mir eigentlich für das vergangene Jahr vorgenommen? Wollte ich nicht viel organisierter vorgehen? Endlich mal mein Chaos aufräumen. Gehört man, so wie ich, zum Volk der Jäger und Sammler ist so einiges in Schubladen und Schränken angehäuft, das dringend einer Sichtung bedarf. Das Gute behalten, unsinnige Sachen entsorgen. Nicht einfach für mich!
Braucht man denn diese Dose nicht irgendwann mal ganz dringend? Die Wollreste lassen sich bestimmt noch verwerten – Stulpen, könnte ich mir denken. Die Bluse ist ganz klar zu schade zum wegwerfen, dieser Schal ebenso. Modeschmuck, der ganz sicher nie wieder getragen wird. Das komplette unterste Fach in meinem Bücherschrank ist die Heimstatt für ca. zehn Jahrgänge einer Einrichtungszeitschrift, die ich mal abonniert hatte. Wenn ich ehrlich bin, gleichen sich die Hefte inhaltlich sehr. Farben, Stil und DIY-Ideen bieten von Monat zu Monat nicht wirklich Neues. Diese Sammlung muss dringend entsorgt werden. Aber Hefte einfach wegwerfen kommt nicht in Frage. Also verschenken? Irgendwo zum Kauf anbieten?
Erinnerungen sind mit vielen Objekten verbunden. Die ersten Schulhefte der Jungs, Bilder die sie gemalt haben. Auf keinen Fall trenne ich mich davon. Bücher? Ebenfalls undenkbar! Da sind Geschenke von meiner Schwiegermutter. Hübsche Figuren, die eigentlich nicht mein Geschmack sind. Sie wurden extra für mich ausgesucht. Schwierig!
Eine Schwachstelle von mir ist außerdem die Sache mit der Ablage. Ich bin offenbar nicht in der Lage, Rechnungen, Belege und was sonst so anfällt sofort ordentlich abzuheften. Noch nie! Ich stopfe alles nach Erledigung in Schubladen und Fächer und Kartons. Wie wir alle wissen, braucht man das eine oder andere einmal jährlich fürs Finanzamt – und schon geht die Sucherei los. Grauenhaft! Etwas anderes liegt mir schwer auf dem Magen: diese himmelvielen Bilder! Die meisten der alten Papierfotos sind in Alben, aber nicht wirlich sinnvoll sortiert. Viele befinden sich einfach in Schachteln. Unmengen digitaler Fotos sind in Dateien gespeichert. Es ist an der Zeit, diese Bilder ihre Geschichten erzählen zu lassen!
Ein neues Jahr also! Worauf freue ich mich? Wovor habe ich Angst? Was erhoffe ich mir? Was ändere ich?
Ein Buch habe ich geschenkt bekommen, das mich unterstützen wird, mir meine Wünsche, Pläne und Ziele klar vor Augen zu halten. Einige Seiten, die noch auf meine Einträge warten, möchte ich Euch gerne zeigen:
Ich bin selbst gespannt, was ich hineinschreiben werde.
Meist verkünde ich im Sommer – genauer am 24. Juni, wenn mein bevorzugter Radiosender ‚Last Christmas‘ zur Weihnachts-Halbzeit auflegt – dass ich mich auf Weihnachten freue.
Auf Pinterest wird emsig nach Deko-Ideen gesucht, die bewundert, letztendlich aber selten umgesetzt werden. Wenn die Wochen vergehen, kann ich es kaum erwarten, dass die schreckliche Sommerhitze verschwindet und endlich der Herbst kommt. Die Vorfreude auf Weihnachten steigert sich ins Unermessliche, wenn zeitgerecht Anfang September all die wunderbaren Schoko-Weihnachtsmänner, Lebkuchenherzen, Spekulatius und Dominosteine in den Supermärkten unsere Genießerherzen hoch und die Hüften rein vom Anschauen schon ausschlagen lassen! Adventskalender werden angeboten, Weihnachtsdekoration all überall. Ich weiß nicht mehr genau, wann ich dieses Jahr im Geschäft die erste Weihnachtsmusik als Kundenberieselung gehört habe? Schon September oder war’s doch erst Oktober? Jedes Jahr dieselben guten Vorsätze: rechtzeitig werden die Geschenke erledigt und ausgefallene Kugeln für den Baum gesucht. Backtage im November sorgen für gut gefüllte Blechdosen und die Planung für die Festtage steht auch.
Ehe ich mich versehe, steht der 1. Advent vor Tür. Adventskranz? Plätzchen? Geschenke? Panik macht sich breit, gemildert durch die bunten Weihnachtsmärkte und allgegenwärtige englische Weihnachtsmusik – ich mag sie wirklich! Die restlichen drei Wochen verfliegen, Weihnachtsfeiern und Grippe tragen dazu bei. Ich wünsche mir Schnee und Eis an Weihnachten, alles soll glitzern. Nur wohnen wir in einer der wärmsten Regionen Deutschlands – soviel zum Schnee.
Der Baum wartet darauf, ins Wohnzimmer einzuziehen und festlich geschmückt zu werden. Lichterketten werden getestet – sie funktionieren und werden aufgehängt. Der Kater interessiert sich dafür und zeigt uns, wie empfindlich die Dinger doch sind – halten rein gar nichts aus. Also Lichterkette abhängen, reparieren und wieder anbringen. Das Tier hält sich diesmal zurück. Sogar die bunten Kugeln entgehen seinem Interesse – ich hätte mehr Einsatz erwartet!
Und nun ist er da, der Weihnachtstag. Er hat meinen 62. Geburtstag im Gepäck. Chris Reas ‘Driving home for Christmas’ trifft auf unseren jüngeren Sohn zu – reist er doch aus Würzburg an. Beide Jungs sind nun da, wo ich sie haben möchte: bei uns zu Hause. Unerwarteter Besuch – die Überraschung einer ehemaligen Kollegin ist gelungen. Am späten Nachmittag lässt die Familie die Spiele beginnen. Champagner, Austern und Pastete geben den Auftakt. Wir stoßen an, meine Familie singt ‚Happy Birthday‘ und ich heule. Das Haus duftet nach Ente und Rotkohl. Das Tiramisu ist gelungen. Irgendwo zwischen den Gängen wünschen wir uns frohe Weihnachten und die Schlacht der Schlachten um die Geschenke wird geschlagen. Sind sie gut? Gefallen sie? Funktionieren sie? Sind denn alle zufrieden? Ich liebe diesen Tag.
Dieses Geschenk traf ins Schwarze
Dieser und zwei weitere Weihnachtstage wurden gebührend gefeiert, gekrönt mit leckerem Essen waren sie so schnell vorbei. Am Freitag im Büro habe ich mich gefragt: wo ist denn die Zeit geblieben? Alles wieder nur Erinnerung. Aber es ist ja noch nicht vorbei. Der Tannenbaum glänzt und glitzert noch im Zimmer – unser Hauspanther hat nun doch noch die Kugeln entdeckt. Es gab wohl ein Gespräch zu diesem Thema zwischen ihm und meinem Mann. Was soll ich sagen – Katze und Mensch haben sich gegenseitig nicht zu Pulswärmern verarbeitet. Sie mögen sich!
Silvester wartet ja noch auf uns – und am 24. Juni wird wieder ‚Last Christmas‘ gespielt.
Rechnen wir die Zeit, die wir zum Schlafen benötigen ab, sind wir bei sechzehn bis siebzehn Stunden. Für den Fulltime-Job entfallen in meinem Fall – ich schätze mich glücklich, da mein Arbeitsweg nur zehn Minuten beträgt – noch einmal neun Stunden. Mir verbleiben also ungefähr acht Stunden, um Kontakten inner- und außerhalb der Familie, häuslichen Aufgaben und kreativen Ideen gerecht zu werden.
Das sollte reichen. Da dies aber nicht der Fall ist und bei mir locker mal eben eine Woche vergeht, ohne auch nur ein Wort geschrieben oder auch nur einmal den Pinsel in die Hand genommen zu haben, stimmt also etwas mit meiner Zeiteinteilung nicht! So führt man keinen Block und keinen Online-Shop!
Was mache ich falsch?
Ich arbeite nicht konzentriert eine bestimmte Zeit an einem Projekt. Mal hier eine Skizze hinhuschen und da ein paar Ideen festhalten, reicht nicht. Ich neige dazu, immer viele Dinge an einem Tag tun zu wollen. Die Betonung liegt hier auf ‚zu wollen‘, nicht auf ‚zu tun‘! Das ist zum Scheitern verurteilt. Ich bin in keinem Thema ganz drin. Während ich das eine in Angriff nehme, denke ich bereits an das andere. Mache mir dazu Notizen, denke noch mehr nach, stelle mir die Dinge vor – behindere mich erfolgreich selbst, vertue meine Zeit. Habe am Ende weder einen Beitrag verfasst noch eine Aquarell-Karte für meinen Shop fertiggestellt. Und es gibt da natürlich noch einen anderen Faktor: keine Lust zu haben. Es war ein langer Tag, eigentlich Kopfschmerzen, die Wäsche hängt anklagend über den Rand des Wäschekorbs, die Küche – na ja, ist für sich schon ein leidiges Thema. Und dann noch an den Schreibtisch setzen? Viel schöner ist es doch gemütlich im Sessel herumzuhängen und sich irgendeinen Blödsinn im Fernsehen oder die Lieblingsserie auf Netflix anzuschauen – ein Glas Wein und die eine oder andere Praline oder Erdnuss helfen, das schlechte Gewissen zu beruhigen.
Nicht zielführend! Was kann ich tun?
Ich gehe es ab heute tageweise an! Bin ich zu Hause, wird eine bestimmte Zeit ausschließlich für eine kreative Aufgabe genutzt. Heute ist es mein Blog, am nächsten mir zur Verfügung stehenden Abend wird es Malerei sein, stets im Wechsel. Ob dies ein guter Plan ist, wird sich in den nächsten Wochen zeigen. Aber da ich nun darüber geschrieben habe, bleibt mir ja gar nichts anderes übrig als mein Vorhaben durchzuziehen, nicht wahr?